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Niedermoorstandorte

Kleinseggenrieder

Kleinseggenrieder sind Bestandteil der artenreichen Streuwiesen im Freisinger Moos. Wie der Name schon verdeutlicht, sind die Kleinseggen wichtige bestandsbildende Pflanzenarten, wie z.B. die Hirsensegge (Carex panicea). Der Erhalt der Kleinseggenrieder im Landkreis ist abhängig von der regelmäßigen, einmaligen Mahd im Herbst, dem Abräumen des Mähgutes und dem Verzicht auf jegliche Düngung der Flächen. Viele im Landkreis Freising noch vorkommende seltene Tier- und Pflanzenarten leben in Streuwiesen des Freisinger Mooses. Es sind unter anderem die Mehlprimel und das Wollgras.

Der Landschaftspflegeverband setzt sich für den Erhalt der Wiesen ein, indem er, in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, den Jägern und den Maschinenringen die Wiese durch Landwirte mähen läßt.

Schilf und Kiebitz
Torfstiche

Im Freisinger Moos kam es durch die ständige Vernässung des Bodens zur Bildung von Niedermoor - das abgestorbene Pflanzenmaterial konnte durch den Sauerstoffmangel und Wasserüberschuß nicht mehr zersetzt werden, Torf entstand. Bis in die Sechziger Jahre hinein wurde der Torf als Brennmaterial genutzt, indem der Oberboden abgeschoben, der Torf bis in eine Tiefe von ca. 1,50 abgebaut und die Gruben dann mit mit dem vorher abgetragenen Humus verfüllt, so daß sich darüber eine Streuwiese entwickeln konnte. Diese Wiese lag nun aber meist 30 bis 40 cm tiefer als die angrenzenden Wiesen und wurde mit ansteigendem Grundwasser überschwemmt. Gerade diese zeitweilige Vernässung der Wiesen bot vielen Tierarten einen idealen Platz zur Nahrungssuche, wie der Bekassine. Der Bewuchs aus Pfeifengras und Riedgräsern wurde meist als Stalleinstreu genutzt. Heute finden wir hier sehr artenreiche Wiesen vor, deren Pflanzen- und Tierarten stark gefährdet sind.

Leider wurde die Pflege der Torfstiche so unrentabel, daß diese in einem Zeitraum von 30 bis 40 Jahren dicht mit Weiden und Faulbaumgebüsch zugewachsen waren. Da im Unterwuchs immer noch einige wertvolle Pflanzenarten überleben konnten, wie z.B. der Sumpfstendelwurz, hat der Landschaftspflegeverband seit seiner Gründung begonnen, die Torfstiche zu entbuschen, so daß aus ihnen wieder artenreiche Wiesen entstehen können.

Durch weitere gezielte Entbuschung soll auch für gefährdete Tierarten, wie z.B. die Bekassine, das Blaukehlchen und die Sumpfschrecke, neuer Lebensraum geschaffen werden.

Quellmoore

Die wasserundurchlässigen Tonschichten im Tertiären Hügelland lassen oft das Grundwasser an Hängen oberflächig austreten. Das frei austretende Quellwasser, einst wichtiges Nahrungsgut, wurde in den Zeiten der Waldweide noch als Viehtränke genutzt Durch die dauerhafte Vernässung haben sich an derartigen Standorten Hangquellmoore entwickelt, die zu nass sind, um in Ackerland umgebrochen zu werden. Zu den typischen Pflanzen der Hangquellmoore zählen das Breitblättrige Knabenkraut und das Wollgras. Das Heu der Quellmoore war von so minderer Qualität, daß es nur noch als Einstreu im Stall verwendet werden konnte. Mit dem Unterlassen der Mahd verbreitete sich das Schilf in vielen Quellmooren so stark, daß die lichtbedürftigen Pflanzenarten wie die Orchideen verdrängt wurden. Daher muß das Schilf zum Erhalt der Orchideen mindestens jedes zweite Jahr gemäht werden. Der Landschaftspflegeverband pflegt bisher vier dieser Quellmoore.

Image by Connor Fisher
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